Apothekerkammer im Gespräch mit CDU-Gesundheitspolitiker: Notfall-Gesetz schafft unnötige Doppelstrukturen

(Magdeburg, 06. September 2024). „Wir befinden uns in rauer See. Der Sturm bläst aus allen Richtungen. Wenn wir nicht bald besseres Wetter bekommen, wissen nicht, wie wir noch Kurs halten sollen, um nicht gänzlich unterzugehen.“ Mit diesem Bild zeigte Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt das schwierige Fahrwasser auf, in dem sich die Apotheken sowohl landes- als auch bundesweit aktuell befinden. „Sollte sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seinen Vorstellungen durchsetzen, dann ist die bisherige Apothekenstruktur Geschichte. Das derzeit laufende Gesetzgebungsverfahren zum Notfall-Gesetz schafft unnötige Doppelstrukturen, durch die das derzeit bestehende sehr gut funktionierende flächendeckende Notdienstsystem der Apotheken nicht mehr aufrecht zu erhalten sein wird. Doch noch drängender bewegt uns das Apotheken-Reformgesetz, das Apotheken ohne Apotheker zulassen will. Damit wird die flächendeckende Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln massiv verschlechtert. Gerade auf dem flachen Land wird es immer schwerer, einen kompetenten Ansprechpartner zu finden und die Wege werden immer länger.“

Diese düsteren Aussichten für die Apothekenlandschaft malte Dr. Jens-Andreas Münch dem CDU-Landtagspolitiker Tobias Krull. Der Politiker besuchte am 2. September 2024 die Nordpark-Apotheke des Präsidenten. Krull sitzt im Gesundheitsausschuss des Landtages und ist damit bestens mit den Problemen der Apotheken vertraut. Doch die angestrebten teuren Doppelstrukturen beim Notfall- Gesetz waren auch ihm neu. „Da müssen wir das Innenministerium mit ins Boot holen, denn dort ist das Thema verortet“, erklärte er. Ansonsten waren auch seine Aussagen deutlich dazu, dass es eine Apotheke ohne Apotheker nicht geben darf. „Dann würden die Patienten die Leidtragenden sein, denen eine kompetente und barrierefreie wohnortnahe Arzneimittelversorgung fehlen würde. Gerade diese kleinteilige Struktur hat sich bewährt und gewährleistetet eine solide Patientenversorgung. Diese gilt es unbedingt zu erhalten. Dafür stehe ich ein“, so der Politiker.

Foto: Dr. Jens-Andreas Münch im Gespräch mit MdL CDU Tobias Krull (Quelle Foto: Pohl/AK-SA)

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