(LAV/AK-SA, Wegeleben, 12. November 2019). „Für mich hat die etablierte, regionale Apotheke eine ganz wichtige Funktion: Sie berät und unterstützt unsere Bürger hier vor Ort bei Fragen, Sorgen und Problemen rund um die Gesundheit. Da in den Arztpraxen häufig die Zeit für weitergehende Erklärungen fehlt, können sich Patienten fachkompetente Informationen zu ihren Arzneimitteln in der Apotheke holen. Apotheker klären über Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Medikamenten auf. Sie haben zudem immer einen Ratschlag, was bei leichten gesundheitlichen Beeinträchtigungen helfen kann. Diese besondere Fürsorge kann und will ich mir nicht im Internet holen.“ Mit diesen Worten fasste Ute Pesselt, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Vorharz mit Sitz in Wegeleben, ihre Sicht zur Versorgung durch die Vor-Ort-Apotheke zusammen.
Damit das umfangreiche Versorgungspaket der Apotheken für ihre Bürger erhalten bleibt, stellte sich Ute Pesselt für ein Fotoshooting zur Verfügung. Sie unterstützt eine Aktion der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. Im Mittelpunkt steht dort die langfristig sichere, schnelle und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln. Bundesweit haben sich bereits über 100 Bürgermeister dieser Aktion angeschlossen
. „Die Gesundheitsversorgung hier in Wegeleben ist derzeitig noch gut. Damit es perspektivisch so bleibt, muss jedoch viel getan werden. Erste Ansätze sind durch das Landarztprogramm erkennbar, aber dennoch muss sich ein Kommunalpolitiker bemühen, keine Lücken entstehen zu lassen“, so das Credo der engagierten Bürgermeisterin.
Einheitliche Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel sichern die Leistungsfähigkeit aller Apotheken für alle Patienten. Das ist nicht nur patientengerechte Gesundheitspolitik und Verbraucherschutz, das ist auch bürgernahe Strukturpolitik z.B. für ländliche Räume. „Ein Wettbewerb, der das Grippemedikament oder Antibiotikum bei stärkerer Nachfrage oder bei Lieferengpässen verteuert oder der Unterschiede zwischen Stadt und Land zulässt, kann und darf nicht im Interesse der Patienten sein. Dass das so bleibt, dafür setze ich mich ein“, erklärt Steffen Beyer, Inhaber der Adler-Apotheke in Wegeleben.
Durch seine Funktion im erweiterten Vorstand des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt weiß er, wie wichtig es ist, mit der Politik über konkrete Rahmenbedingungen für eine gute medizinische Versorgung zu sprechen. Die Apotheker fordern von der Bundes- und Lokalpolitik einheitliche Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Noch können die Patienten innerhalb weniger Stunden mit allen benötigten Arznei- und Hilfsmitteln versorgt werden. „Unsere zügige Lieferkette ist schneller als das Internet. Aber diese ausgefeilte Logistik und das breit gefächerte Leistungsangebot können wir nur aufrechterhalten, wenn Arzneimittel überall gleich viel kosten. Seitdem ausländische Versender mit Boni Patienten locken, gerät diese sichere Versorgung zunehmend in Gefahr. Einem Wettbewerb um beste Versorgungs- und Beratungsqualität stellen wir uns gern. Einen Preiswettbewerb gegen ausländische Großkonzerne können wir jedoch nicht gewinnen“, erklärt Apotheker Beyer.