(Apothekerkammer S-A, 14. Juni 2019). 25 Schüler befragten in der vergangenen Woche die Mitarbeiter der Magdeburger Sonnen-Apotheke zu ihrem Arbeitsplatz. Anlass war der jährlich stattfindende Tag der Apotheke, der diesmal unter dem Motto: „Richtige Medikation für Kinder“ stand. Bettina Baumgarten, Pharmazeutisch-Technische Assistentin in der Sonnen-Apotheke nutzte diesen Thementag, um über das Gymnasium ihrer Tochter die Klasse 5/2 an ihren Arbeitsplatz in der Sonnen-Apotheke zu locken. Inhaber Dr. Lars-Alexander Mohrenweiser fand diese Idee ausgesprochen gut, denn als Vizepräsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt ist er für die Aus- und Fortbildung zuständig. Somit weiß er, dass man nicht früh genug beginnen kann, Nachwuchs zu interessieren und zu werben.
„Wir haben die Berufe in einer Apotheke vorgestellt. Kaum ein Schüler kannte bisher das Innenleben einer Apotheke. Und als sie dann selbst praktisch Salben anrühren konnten und die Etiketten dazu angefertigt haben, spürten wir ihren Respekt vor unserer Aufgabe. Denn in der praktischen Tätigkeit merkten die Jungen und Mädchen, wie schwer es ist, eine gute Salbe zu fertigen“, resümierte Mohrenweiser.
Die Hegel-Gymnasiasten fühlten sich sehr gut aufgehoben bei ihrem Besuch, da die Apothekenmitarbeiter mit ihnen auf Augenhöhe kommunizierten. Sie erklärten ihnen, wie wichtig die Apotheke für Kinder ist. „Ich habe sie für einen verantwortungsvollen Umgang mit Arzneimitteln sensibilisiert. Medikamente sind etwas Besonderes. Nicht jeder kann einfach irgendetwas einnehmen. Für jede Erkrankung, jedes Alter und jedes Körpergewicht gibt es eigene Dosierungen. Das gilt für Tabletten, Salben, Säfte und Tropfen. Säuglinge und Kleinkinder beispielsweise können noch keine Tabletten schlucken, also müssen wir dafür extra Arzneimittellösungen in der Rezeptur herstellen. Diese Ausführungen kamen bei den jungen Menschen sehr gut an“, erklärte der Apotheker.
Einen gewissen Aha-Effekt gab es, als Dr. Mohrenweiser erklärte, in der Abwahl der Fächer den späteren Berufswunsch im Auge zu behalten. „Wer Chemie oder Biologie in der Oberstufe abwählt, der wird es später schwer haben, ein Pharmaziestudium aufzunehmen, da dann die Grundkenntnisse fehlen“, gab er zu bedenken.
Bettina Baumgarten, Mutter der 10jährigen Lea Sophie, konnte zu Hause spüren, wie wichtig dieser Besuch in der Apotheke war. „Den Kindern hat sehr gut gefallen, dass sie direkt angesprochen worden sind und jeder seine eigene Salbe anfertigen konnte. Auch den Weg kennenzulernen, auf dem die Medikamente zu uns in die Apotheke kommen, war für sie sehr erlebenswert. Ebenso interessant und wichtig war es, die Mitarbeiter mit den unterschiedlichen Berufsausbildungen bei der Arbeit zu erleben.“