(Magdeburg, 04. November 2019). Bekommt ein Patient mehrere Arzneimittel verordnet, dann prüft die Apotheke diese auf Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen. „Es ist eine zentrale Aufgabe unseres Berufsstands, jeden Patienten zu seiner Medikation zu beraten, doch immer auch die Risiken von Arzneimitteln im Auge zu behalten. Im Zuge der Diskussion um neue Dienstleistungen in der Apotheke erhält das Thema Medikationsmanagement eine wichtige Bedeutung. Darunter versteht man eine deutlich über das Übliche hinausgehende Beratungsleistung für Patienten mit Polymedikation“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.
Und das ist gut so. Schließlich hätten sich Pharmazeuten während ihres Studiums intensiv mit Pharmakologie und klinischer Pharmazie, mit den erwünschten, aber auch den unerwünschten Wirkungen und Wechselwirkungen sowie Risiken von Arzneistoffen beschäftigt. Dr. Münch: „Unsere Apotheker brennen darauf, ihr Fachwissen bei ihren Patienten anzuwenden. Daher begrüßen wir es, dass die Integration neuer Dienstleistungen das Thema Medikationsmanagement und Pharmazeutische Betreuung noch stärker in den Fokus rückt. Wir sind die Experten in allen Fragen zum Arzneimittel. Leider wird unsere Kompetenz heute noch viel zu selten nachgefragt, auch wenn Projekte belegen, dass Patienten davon profitieren.“
Um sich für kommende Aufgaben weiter fit zu machen und die Beratungskompetenz noch mehr zu stärken, versammeln sich über 350 Apotheker in Halle zu einem Fortbildungswochenende zum Thema „Patient und pharmazeutische Betreuung“. Arzneimittelbezogene Probleme und deren Lösungen werden von Experten aus der Praxis für die Praxis vorgestellt. Bei der Analyse der Medikation werden die Apotheker und ihre Mitarbeiter durch moderne Apothekensoftware unterstützt, die speziell für diese Aufgabe erweitert und um neue intelligente Bausteine ergänzt wird. So kann die Apotheke vor Ort künftig noch sicherer und kompetenter beraten und versorgen. Auch eine Auswahl solcher Hilfsmittel für die Medikationsanalyse wird es am 9. und 10. November 2019 in der Martin-Luther-Universität in Halle geben.