(Magdeburg, 03. Juni 2019). Die landesweit rund 600 Apotheken begleiten auch die 2. Herzwoche des Landes Sachsen-Anhalt wieder intensiv. Das Motto: „Trau dich – Hilf wiederbeLeben“ bietet einen guten Anlass, mit den Patienten ins Gespräch zu kommen und für Notfälle wirksame Vorsorge zu treffen. „Bei einem Herzinfarkt ist es für die Retter neben der Soforthilfe wichtig zu wissen, welche Vorerkrankungen die betroffene Person hat, ob und welche Medikamente eingenommen werden oder ob Allergien vorliegen. Beim mühsamen Zusammensuchen von Arzneimitteln und Dokumenten geht wertvolle Zeit verloren. Wir wollen mit unserer Aktion im Rahmen der Herzwoche ein Zeichen setzen und die einfache und hilfreiche Notfalldose landesweit bekannt machen“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Und ergänzt: „Wir haben deshalb jeder Apotheke 20 Notfalldosen zur kostenfreien Abgabe an ihre Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Verfügung gestellt. Viele Apotheken bieten weitere Dosen zum Kauf an.“
In der Kühlschranktür aufbewahrt, finden sich in ihr alle wichtigen Patientendaten. Warum aber im Kühlschrank? Dr. Münch: „Jeder Haushalt verfügt über einen und er ist schnell zu finden. Für die Rettungskräfte soll die Notfalldose daher eine Hilfe sein. Vielen Patienten gibt sie außerdem ein Gefühl von Sicherheit. Dies gilt umso mehr in Zeiten, in denen immer mehr Menschen alleine leben.“
Bei Notfällen kommt es auf Minuten oder sogar Sekunden an. Häufig ist es Betroffenen nicht mehr möglich, Angaben über die gesundheitliche Vorgeschichte, Medikamenteneinnahmen oder andere wichtige Details zu machen. Diese wichtigen Informationen fehlen den Rettern. Die grün bedruckte Notfalldose kann diese Informationen im Ernstfall zügig liefern, wenn Patienten das Notfall-Infoblatt ausfüllen und es in der Dose in der Kühlschranktür aufbewahren. Je ein Hinweis-Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstür sowie am Kühlschrank informieren die Rettungskräfte über das Vorhandensein dieses kleinen Helfers.
Neben den Aufklebern befindet sich das Notfall-Infoblatt mit persönlichen Angaben, Krankenkasseninformationen, Vorerkrankungen, Blutgruppe, gesundheitlicher Vorgeschichte und Medikamenteneinnahme in der Dose. Darüber hinaus können die Patienten Kontaktangaben hinterlegen.
„Das Infoblatt ist für die gesamte Medikation eines chronisch kranken Patienten zumeist nicht ausreichend. Darum werden unsere Apotheker bei der Abgabe der Dose den vom Arzt ausgestellten aktuellen Medikationsplan gemeinsam mit den Patienten durchgehen. Auch dieser Plan gehört in die Notfalldose. Wir weisen gleichzeitig darauf hin, dass der Plan regelmäßig aktualisiert werden muss, sobald der Arzt die Arzneimittel verändert. Denn entscheidend ist, dass die Informationen stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Nur so kann die Dose ihren Zweck erfüllen“, erklärt Beate Egelkraut. Sie ist im Vorstand der Apothekerkammer und betreut die 2. Herzwoche inhaltlich. „Um dieses System bei den Rettern bekannt zu machen, gibt es eine enge Kooperation mit dem Rettungsdienst und den Notärzten des Landes Sachsen-Anhalt“, informiert Beate Egelkraut. Außerdem kooperieren die Apotheker auch wieder eng mit der Deutschen Herzstiftung. „Wir nutzen unsere Patientenkontakte, um über Wiederbelebung und Herzinfarkt aufzuklären. Dank der durch die Deutsche Herzstiftung zur Verfügung gestellten Materialien, können wir interessierten Bürgern zusätzlich gut aufbereitete, unabhängige medizinische Informationsmaterialien in die Hände geben“, empfiehlt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, den Besuch in einer Apotheke.