(AKSA, 26. Juli 2021). Ein bedeutender Lebensabschnitt ist erfolgreich beendet: Acht Auszubildende zu Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten (PKA) konnten zu Recht stolz und glücklich über ihre erbrachten Leistungen sein. Aus den Händen von Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, sowie Dagmar Stein und Isabel Klingler, die die Landesfachklasse an der Berufsschule in Halle betreuten, nahmen die sieben Frauen und ein Mann am 20. Juli 2021 ihre Abschlusszeugnisse in der Apothekerkammer entgegen. Die PKA bilden zwar nur eine kleine Berufsgruppe in der Apotheke. „Sie sind und bleiben jedoch eine wichtige Stütze im Apothekenbetrieb. Sie kümmern sich im Hintergrund um die Bestellung des gesamten Sortiments der Apotheke, vor allem natürlich um die Arzneimittel und Medizinprodukte und legen damit eine bedeutende Basis für eine erfolgreiche Arbeit der Apotheke“, brachte Kammerpräsident Dr. Münch ihre wichtige Funktion auf den Punkt. Und er ergänzt: „In der Pandemie sind die Aufgaben in der Apotheke vielfältiger geworden. Da kommt den PKA eine noch größere Bedeutung zu.“
Erstmalig verabschiedete die Kammer eine syrische junge Frau aus dem Ausbildungsstatus. Zainab Hussein flüchtete 2016 mit ihrer Familie aus Syrien. In Stendal angekommen, ging sie dort sofort zur Schule und absolvierte ein Schülerpraktikum in der Roland Apotheke Stendal. Das hatte sie überzeugt, dass sie sich für eine Lehre in dieser Apotheke entschied.
„Am Anfang waren die Sprachbarrieren noch hoch, doch innerhalb kurzer Zeit hatte sich das gelegt und Zainab fasste Fuß. Für mich war das Lehrangebot an Zainab ein Experiment. Ich wollte unbedingt integrativ tätig werden, wusste aber nicht, ob es funktioniert. Mittlerweile bin ich vom Konzept überzeugt“, erklärt Christoph Schaefer, Inhaber der Roland Apotheke in Stendal. Er übernahm Anfang 2018 die Apotheke. In deren Umfeld leben viele Menschen mit Migrationshintergrund. „Für unsere Apotheke ist Zainab ein Gewinn. Sie hat sehr schnell die telefonischen Kundenkontakte übernommen und ist ein Garant für Integration geworden. Bei sprachlichen Differenzen am Handverkaufstisch ist sie eine wichtige Stütze und schafft so Vertrauen. Das ist heute immens wichtig in einer modernen Apotheke“, so der engagierte Apotheker. Und fügt an: „Weltoffenheit muss gelebt werden. Mit unserem Integrationsprojekt und diesem Lehrangebot wollen wir zeigen, dass Integration funktionieren kann. Profitieren können beide Seiten davon. Für die Förderung von Nachwuchs habe ich auch in diesem Jahr wieder zwei PKA-Lehrstellen geschaffen.“
Lieferengpässe bestimmen zunehmend den Alltag in einer Apotheke. Das Apothekenteam mit Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten Geschäftsstelle: Doctor-Eisenbart-Ring 2 39120 Magdeburg Telefon: (0391) 6 09 04-0 Fax: (0391) 6 09 04 35 E-Mail: kammer@ak-sa.de www.ak-sa.de Bankverbindung: Deutsche Apotheker- und Ärztebank Berlin IBAN: DE81 3006 0601 0003 2165 78 BIC: DAAEDEDDXXX zu verstärken, kann das Fachpersonal von der Beschaffung von Arzneimitteln und weiteren Produkten entlasten, um Freiräume für pharmazeutische Tätigkeiten zu eröffnen. Der zunehmende Mangel an Berufsnachwuchs erfordert es, den Blick noch stärker auf die PKA zu lenken. „So werden wir also nicht müde, für diesen verantwortungsvollen und vor allem zukunftssicheren Beruf zu werben. Schülerpraktika sind dafür eine gute Grundlage, wie das Stendaler Beispiel zeigt“, erklärt Kammerpräsident Dr. Jens-Andreas Münch.
Foto 1: Die Abschlussklasse vor dem Haus der Heilberufe (Quelle Fotos K. Pohl)
Foto 2: Zainab Hussein mit Apotheker und Ausbilder Christoph Schaefer (Quelle Fotos K. Pohl)