(AKSA, 24. Juni 2021). Nicht meckern, sondern mitgestalten. So lautet die einstimmige Botschaft der Vorstandsmitglieder der Apothekerkammer. Hintergrund sind die anstehenden Wahlen zur 8. Kammerversammlung im Herbst dieses Jahres. Um Kollegen aus allen Tätigkeitsbereichen, allen Regionen und aller Altersgruppen zur Mitarbeit zu motivieren, lud die Kammer zum Dialog zwischen Mitgliedern und Vorstand ein. In den Jahren zuvor gelang der Austausch im persönlichen Gespräch regional vor Ort. In diesem Jahr musste nun pandemiebedingt ein neues Format ausprobiert werden. Der Vorstand saß in der Kammer und interessierte Mitglieder konnten sich online dazu schalten und mitdiskutieren.
Dr. Jens-Andreas Münch, amtierender Präsident der Apothekerkammer, stellte zunächst die Arbeit der Kammer vor. Danach gab es von den anwesenden Vorstandsmitgliedern einen Überblick über die Arbeit der Kammerausschüsse. Und hier wurde schon deutlich, dass sich das Engagement lohnt. Denn, ob es die landesweiten Herzwochen waren, die Tüte Sicherheit oder auch der Umgang mit der Pleite des Abrechnungsdienstleisters AvP. Die Drähte in die Politik sind da und werden intensiv genutzt. „Wir stellen fest, dass uns die Landespolitik wahrnimmt und immer ein offenes Ohr für uns hat. Selbst wenn es manchmal mühsam ist, so können wir in zumindest vielen kleinen Schritten mitgestalten und die Belange der Apotheker deutlich vertreten. Auch wir wünschen uns oft mehr, doch die bisherigen Ergebnisse der Zusammenarbeit sind alles in allem sehr positiv zu bewerten und lohnen die Mühe“, so Dr. Münch.
Die ehrenamtliche Mitarbeit muss sich nicht zum Zeitfresser entwickeln, diese oft vorgetragene Sorge von Mitgliedern ist unbegründet. Manche Ausschüsse tagen nur einmal im Jahr, manche sind arbeitsintensiver. Das hängt wesentlich vom Thema ab. Darum die eindringliche Bitte, sich für eine Kandidatur zu entscheiden.
In der Diskussion wurde u.a. bemängelt, dass die Kammer viele Informationen, speziell zu den mit der Pandemie zusammenhängenden Themen, sehr spät an ihre Mitglieder versendet. „Wir erhalten die Informationen leider meistens zeitgleich wie die Medien. Während die Medien diese jedoch ungefiltert und mit vielen Unschärfen übernehmen und verbreiten, müssen die Inhalte für die Apotheken vorab sachlich und juristisch sicher abgeklopft werden. Dieser Vorgang nimmt Zeit in Anspruch“, erklärt Dr. Münch die Verzögerungen. Teilweise sind auch zusätzliche Abstimmungen notwendig, wie bei der Desinfektionsmittelherstellung die notwendigen Sondergenehmigungen nach der Biozidverordnung. Auch die Informationen zur Impfstofflieferung und -abrechnung oder zur Zertifikaterstellung für den digitalen Impfpass wurden nicht druckreif vom Gesetzgeber geliefert. Dr. Münch: „Das können wir leider nicht beeinflussen. Alle Mitarbeiter - ob hier in der Kammer bzw. dem Verband oder bei der ABDA in Berlin - arbeiten mit Hochdruck, um zuverlässige Informationen so schnell wie möglich in die Apotheken zu bringen. Das können Sie mir glauben.“
Wahlberechtigt sind 2152 Kammermitglieder. Diese können 40 Vertreter in die Kammerversammlung wählen. Wobei sich diese aus jeweils 20 selbständigen und 20 angestellten Apothekern zusammensetzt. Die dafür notwendigen Wahlvorschläge müssen bis zum 25. August postalisch bei der Kammer eingegangen sein. „Nutzen Sie die nächsten Tage und Wochen und reichen Sie Wahlvorschläge ein. Denn wir brauchen auch in der nächsten Kammerversammlung wieder engagierte Apotheker, die sich für die Belange ihres Berufsstandes einsetzen. Machen Sie bitte mit!“, warb der Kammerpräsident für eine aktive Berufsvertretung. Weitere Informationen zur Wahl sind auf der Internetseite der Kammer zu finden. Fragen beantworten der Vorstand und die Geschäftsstelle gern.
Foto: Der Vorstand im online-Gespräch mit interessierten Mitgliedern (Quelle Foto: Pohl, AKSA)