Berlin, 30. Januar 2025 – ABDA-Präsident Thomas Preis hat im Rahmen einer gesundheitspolitischen Podiumsdiskussion im Berliner Apothekerhaus am gestrigen Mittwochabend eine schnelle finanzielle Entlastung für die Apotheken vor Ort nach der Bundestagswahl gefordert. "Durch den Kassenabschlag, die Umsetzung der Rabattverträge, die Einziehung der Zuzahlungen und das Eintreiben der Herstellerabschläge ermöglichen wir den Krankenkassen jetzt schon Einsparungen in Milliardenhöhe. Unser Honorar ist aber seit 13 Jahren unverändert", sagte Preis beim ABDA-Talk "Lass uns reden!". Mit Blick auf den Bundestagswahlkampf sagte Preis: "Wir werden die Parteien daran messen, was sie jetzt sagen. Wir brauchen ganz dringend von einer neuen Regierung eine Soforthilfe. In einem Vorschaltgesetz muss unsere wirtschaftliche Situation sofort verbessert werden.“
Der ABDA-Präsident äußerte sich in Gegenwart mehrerer Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages, die mit Preis live im Deutschen Apothekerhaus diskutierten. Darunter Tino Sorge (CDU), Matthias Mieves (SPD) und Prof. Andrew Ullmann (FDP).
Die Gäste aus der Politik reagierten unterschiedlich auf die Honorarforderungen des ABDA-Präsidenten. So sagte der CDU-Politiker Tino Sorge: "Wir müssen schnell nach der Bundestagswahl beim Apothekenfixum nachjustieren. Gemeinsam müssen wir uns mit der Apothekerschaft in die Augen schauen und fragen, was machbar ist." Die betriebswirtschaftliche Situation müsse sich deutlich verbessern, so Sorge. Sein Kollege Matthias Mieves von der SPD sieht es etwas komplexer: "Bei der Apothekenvergütung brauchen wir einen Mechanismus wie bei den ambulanten Ärzten. Es muss eine dynamische Anpassung geben. In der Selbstverwaltung muss ein Betrag Jahr für Jahr ausgehandelt werden zwischen den Krankenkassen und den Apotheken.“ Prof. Andrew Ullmann (FDP) sprach von einer Kostenfrage, schließlich gehe es um GKV-Gelder. "Ich möchte mit den Apothekern ins Gespräch kommen und sehen, wie wir pharmazeutische Beratung und Versorgung nach vorne bringen können."
Ein weiteres Thema in der Diskussion war der Versandhandel von Arzneimitteln. Matthias Mieves (SPD) stellte klar: "Der Versandhandel ist eine kleine Ergänzung. Die Apotheken sind doch viel besser, sie sind schneller. Deswegen müssen wir sehen, wie man die Apotheken stärkt.“ Der CDU-Politiker deutete an, in Sachen Versandhandel neue Regulierungen zu prüfen. "Beim Versandhandel müssen wir gleichlange Spieße herbeiführen. Zurzeit gibt es keinen gleichen Wettbewerb. Da müssen wir als Politik ran. Boni-Gewährung durch den Versandhandel - das funktioniert nicht." ABDA-Präsident Thomas Preis lobte die Einigkeit der Politik bei diesem Thema: "Wir haben einen Versorgungsauftrag, der 2 wird erheblich gestört, durch Versandhändler, die die Regeln nicht einhalten". Als Stichwort nannte Preis die Temperaturkontrolle von Arzneimitteln. Der Versandhandel werde zu sehr von der Politik ‚protegiert‘, stellte der ABDA-Präsident fest. Die Ausgabe von "Lass uns reden!
Der ABDA-Talk "Lass uns reden!" kann hier noch einmal in voller Länge angeschaut werden.
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