Magdeburg, 29. November 2018 – „Apotheker sind in meinen Augen unverzichtbare persönliche Berater in allen Fragen zu Arzneimitteln. Sie sind eine wichtige Stütze in der wohnortnahen medizinischen Betreuung unserer Bürgerinnen und Bürger. Und das soll auch in Zukunft so bleiben. Denn in einer Online-Apotheke finde ich diese persönliche Betreuung und Beratung nicht“, erklärt Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD).
Grund für diese Positionierung war ein Fotoshooting für die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. in Köthen. Bernd Hauschild unterstützt eine bundesweite Kampagne der Apotheker. Im Mittelpunkt steht die langfristige sichere und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln. Im Interesse seiner Bürger möchte das Stadtoberhaupt gleiche Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel in allen Apotheken sichern.
„Wenn ein Patient dringend ein Notfallmedikament benötigt, will doch niemand erst durch alle Apotheken gehen, um den besten Preis zu finden. Eine schnelle Arzneimittel-Hilfe verbunden mit der persönlichen Beratung, die überall gleich viel kostet, muss das Ziel sein. Wir möchten weiterhin eine Gesundheitsversorgung losgekoppelt vom Gewinn ausländischer Konzerne. Heute gehen viele Bürger zuerst in die Apotheke ihres Vertrauens mit ihren gesundheitlichen Fragen, bevor sie sich in die teilweise übervollen Wartezimmer setzen“, so Oberbürgermeister Hauschild.
Aktuell sind jedoch deutsche Apotheken einem ungleichen Wettbewerb ausgesetzt: Einerseits bieten ausländische Versandhandels-Konzerne Leistungen nicht an, die für deutsche Apotheken gesetzlich vorgeschrieben sind. Andererseits müssen sie sich nicht an die deutschen Preisregelungen für verschreibungspflichtige Medikamente halten. So hatte es der Europäische Gerichtshof im Oktober 2016 entschieden. Vor allem Apotheken in kleineren Städten und im ländlichen Raum geraten dadurch unter Druck. „Während Versender keine Beratung vor Ort und Notdienste anbieten, individuelle Rezepturen herstellen oder Medikamente und Betäubungsmittel für schwere Krankheiten wie Krebs abgeben, muss und will das eine lokal ansässige Apotheke leisten“, erklärt Norbert Hoffmann, Inhaber der Stadt-Apotheke in Köthen. Durch seine Funktion im erweiterten Vorstand des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt informiert, sprach er seinen Oberbürgermeister an und überzeugte ihn für diese Aussagen zur wohnortnahen Arzneimittelversorgung im Interesse seiner Bürger.
Die klare Forderung der Apotheker an die Bundes- und Lokalpolitik sind einheitliche Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel. So steht es auch im Koalitionsvertrag geschrieben. „Die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch Apotheken ist bedroht, wenn das Verbot ausbleibt. Darum brauchen wir unbedingt die Preisbindung für Arzneimittel zurück“, erklärt Apotheker Norbert Hoffmann. Und er ergänzt: „Noch kosten vom Arzt verordnete Medikamente überall in Deutschland gleich viel. Das droht außer Kraft gesetzt zu werden. Die Verlierer sind dann die Patienten in kleineren Städten und Dörfern, die wohl mangels Konkurrenz zuerst die erhöhten Kosten zu spüren bekommen.“