(AK-SA, 17. Dezember 2020). Die Ausgabe der ersten drei zunächst kostenlosen FFP2- Masken läuft in den Apotheken auf Hochtouren. Viele tausend Anspruchsberechtigte konnten seit Dienstag bereits versorgt werden. Die für alle Apotheken sehr kurze Vorbereitungszeit von nur drei Werktagen hat jedoch eine ungleiche Liefersituation hervorgebracht. Ein Teil der Apotheken hat Masken erhalten, wurde aber teilweise von der Nachfrage überrollt, so dass die Lager bereits wieder leer sind. Nachschub wird momentan nicht so geliefert, wie erhofft. Andere Apotheken warten dagegen noch bis heute auf die Zustellung der bestellten FFP2-Masken.
„Wir haben es nun vermehrt mit enttäuschten Patienten zu tun, die sich zum Teil auch lautstark beschweren, keine kostenlosen Masken zu erhalten. Wir beobachten den „Toilettenpapier-Effekt“. Die plötzliche extrem hohe Nachfrage bringt den Nachschub zum Erliegen. Dafür können wir Apotheker aber nichts“, erklärt Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Und ergänzt: „Wir sind definitiv die falschen Adressaten für frustrierte und aufgebrachte Patienten. Denn wir haben landesweit alles uns Mögliche getan, unsere Patienten zu versorgen und werden das auch weiter tun. Die entstandene Situation ist der Kurzfristigkeit geschuldet. Wir können nicht vorhersagen, wann sich der Markt wieder entspannen wird. Der Anspruch auf die kostenlosen Masken bleibt jedoch bis zum 6. Januar 2021 bestehen.“
Um die Patienten zu beruhigen, erklärt der Apotheker, dass nicht immer und überall eine FFP2-Maske getragen werden sollte. Denn auch die anderen Mund-Nasen-Schutz- Masken habe ihre Berechtigung. Dr. Münch: „Eine FFP2-Maske sollte immer dann genutzt werden, wenn das Infektionsrisiko besonders hoch ist, also z.B. beim Einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Wartezimmer, wenn ein Arztbesuch notwendig ist. Wenn der Abstand größer ist, reicht auch eine einfache Maske vollkommen aus. Die FFP2- Masken sollen ohnehin nicht ununterbrochen getragen werden. Sie können nur wirksam schützen, wenn sie überall dicht am Gesicht anliegen, also auch der Nasenbügel fest andrückt wird. Dadurch ist aber auch der Atemwiderstand erhöht. Man bekommt viel schlechter Luft und sollte sie nach 75 Minuten für mindestens eine halbe Stunde ablegen.“
Die FFP2-Masken sind nicht waschbare Einwegprodukte. Wenn sie im Alltag nur kurz getragen werden, können sie nochmals verwendet werden, wenn sie nach dem Gebrauch so gelagert werden, dass sie gut austrocknen können. „Also die Masken am besten aufhängen, auf keinem Fall nach der Benutzung in einer Plastiktüte aufbewahren“, rät der Apotheker. Auch eine Behandlung mit Hitze im Backofen wird nicht mehr empfohlen.