(Magdeburg, 24. Juni 2019). „Wir haben landesweit aus unseren Apotheken eine überaus gute Resonanz auf unsere Notfalldose erfahren. Es gab teilweise deutlich mehr Anfragen von Patienten, als wir in dieser Woche schaffen konnten. Daher werden wir die Aktion auch über die 2. Herzwoche des Landes ausdehnen und mit unseren Patienten einen aktuellen Medikationsplan für die Notfalldose erstellen“, resümiert Beate Egelkraut, Inhaberin der Gutenberg-Apotheke in Oranienbaum. Die Apothekerin ist Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt und in dieser Funktion betreute sie die 2. Herzwoche inhaltlich. Unter dem Motto „Trau dich – Hilf wiederbeLEBEN!“ stand bei der zweiten Auflage Mitte Juni 2019 die Reanimation im Fokus. Egelkraut: „Viele Menschen wissen nicht, wie sie im Notfall bei einem Herzinfarkt reagieren müssen. Daher hatten wir gemeinsam mit dem DRK in meiner Apotheke u.a. einen Kurs zur Notfallrettung nach einem Herzstillstand angeboten.“
Landesweit gab es hunderte Veranstaltungen im Rahmen der Initiative Herzgesundheit in Sachsen-Anhalt, die die Bevölkerung über die Gefahren durch Herzinfarkt, über Präventionsmaßnahmen und richtiges Notfallverhalten bei plötzlichem Herzstillstand informierten. Auf dem Alten Markt in Magdeburg nahm am 18. Juni der Vizepräsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, Dr. Lars-Alexander Mohrenweiser, an einer moderierten Veranstaltung innerhalb der Initiative teil. Dort stellte er der Bevölkerung die Notfalldose vor und erläuterte, wie wichtig dieser kleine Retter im Haushalt sein kann. „Bei einem Herzinfarkt ist es für die Retter neben der Soforthilfe wichtig zu wissen, welche Vorerkrankungen die betroffene Person hat, ob und welche Medikamente eingenommen werden oder ob Allergien vorliegen. Beim mühsamen Zusammensuchen von Arzneimitteln und Dokumenten geht wertvolle Zeit verloren. Daher wollen wir die einfache und hilfreiche Notfalldose, die sich im Kühlschrank befinden soll, landesweit bekannt machen.“
Nach einem informativen Gespräch wurde Dr. Mohrenweiser zum praktischen Vorführen auf dem Marktplatz gebeten. Gemeinsam mit Dr. Tom Giesler, Direktor Herzzentrum Coswig, versuchten sich die beiden am Wiederbeleben. Leider versterben 95 Prozent der Patienten, die einen plötzlichen Herzstillstand erleiden. Für Maßnahmen der Ersten Hilfe verbleiben dem Retter in der Regel zehn wertvolle Minuten bevor der Tod eintritt. Wenn sich mehr Bürger – meist medizinische Laien – trauen, nach Absetzen des Notrufs 112 sofort mit der Wiederbelebung durch Herzdruckmassage zu beginnen, kann das die bewusstlose Person retten. Da vielerorts im öffentlichen Raum bereits automatisierte externe Defibrillatoren (AED) verfügbar sind, wurde auch der Einsatz des AED demonstriert und über dessen Bedeutung aufgeklärt. „Mit unserer Demonstration des Einsatzes eines AED, der Herzdruckmassage und Beatmung wollten wir zeigen, wie vergleichsweise einfach diese Hilfe ist“, so Apotheker Dr. Mohrenweiser.