„Wir messen mit!“ – Gewinnern gekürt

(Magdeburg, 23. September 2024). Herzlichen Glückwunsch! Pharmaziepraktikantin Michelle Napiontek ist Sachsen-Anhalts Gewinnerin der diesjährigen PhiP-Aktion der ABDA „Wir messen mit!“. Die Kammer hatte die 5. Herzwoche Anfang Juni ausgewählt, um den pharmazeutischen Nachwuchs stärker für das Thema Prävention in der Apotheke zu begeistern. Dazu rief sie gemeinsam mit der ABDA alle Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) zur Teilnahme an der Aktion „Wir messen mit!“ zur pDL „Risikoerfassung hoher Blutdruck" auf. In zehn selbst gewählten Stunden innerhalb der Herzwoche sollte jeder PhiP in seiner Praktikumsapotheke so viele Blutdruckmessungen wie möglich durchführen und im Nachgang die Ergebnisse an die ABDA übermitteln.

Wir sprachen mit unserer Siegerin Michelle Napiontek und Apothekerin Kirstin Scheffler, Inhaberin der RegenbogenApotheke Magdeburg, über ihren Erfolg.

Was hat Sie auf die Idee gebracht, sich an der Aktion zu beteiligen?
Kirstin Scheffler: Im Kammerblatt und in den Newslettern der Kammer wurde dafür geworben. Da wir erstmalig eine Pharmazeutin im Praktikum bei uns im Haus ausbilden, wollte ich ihr Aufgaben übertragen, an denen sie wachsen kann. So erfährt sie, wie schön und abwechslungsreich die Arbeit in der Apotheke ist.

Michelle Napiontek: Ich suche gern den Kontakt zu Patienten. Da ich am Anfang des Praktikums stand, hatte ich jedoch wenig Erfahrung in der Beratung. Darum bot sich die Aktion an, denn nach kurzer Einweisung konnte ich schon selbständig arbeiten. Ich hatte zu Beginn Respekt vor den Patientengesprächen. Innerhalb der Woche wurde ich zunehmend lockerer und gewann an Selbstsicherheit.

Wie haben Sie die Woche vorbereitet?
Kirstin Scheffler: Im Team haben wir die Herzwoche für ein intensiveres Anbieten der pharmazeutischen Dienstleitung Blutdruckmessung genutzt und gemeinsam die Termine zur Blutdruckmessung vergeben. Die pDL Inhalation und Polymedikation bieten wir bereits umfassend an, haben also reichlich Erfahrung. Bei der standardisierten Risikoerfassung hoher Blutdruck sind wir bisher nicht so aktiv. Das liegt vor allem daran, dass unsere Ärzte im Umfeld die Kontrollen selbst aktiv durchführen. Darum war es eine gute Idee, am Wettbewerb teilzunehmen. Im Vorfeld haben wir kleine Quizz-Aufgaben zu den Wirkstoffen gelöst, so dass das Wissen über die Blutdruckmedikation bei unserer Praktikantin verfeinert wurde.

Michelle Napiontek: Die Herausforderung für mich war, Patienten für die Aktionswoche zu gewinnen. Das gesamte Team hat mich jedoch sehr unterstützt. Wir haben Aktionsmaterialien bestellt, Flyer herausgegeben, Bestellkärtchen kreiert und viel mit den Patienten gesprochen. So füllte sich unser Terminbuch. Und ich war sofort im Team integriert. Das war richtig schön.

Welche Erfahrungen konnten Sie sammeln?
Michelle Napiontek: Es ist wichtig, die pharmazeutischen Dienstleistungen anzubieten. Ich habe in meinen Kontrollen sehr viele auffällige Werte gemessen. Das zeigt, welche Bedeutung dieses Angebot hat. Denn weit über 50 Prozent der Patienten bekamen die Empfehlung, mit ihrem Arzt über die Werte zu sprechen.

Kirstin Scheffler: Es ist eine sehr gute Idee, die angehenden Apotheker für die pharmazeutischen Dienstleistungen zu interessieren und sie dahingehend auszubilden. Es trainiert, wie man Patientengespräche führt. Die Blutdruckmessung bietet sich dafür hervorragend an. Unsere Praktikantin konnte sich in den Beratungsraum zurückziehen und niemand bemerkte, wie aufgeregt sie zu Beginn der Gespräche wirklich war.

Gab es positive Rückmeldungen seitens der Patienten?
Michelle Napiontek: Ja. Ein Patient kam später zu mir und sagte, dass es ihm jetzt viel besser geht. Er hatte nach unserer Messung mit seinem Arzt seine Werte besprochen, worauf dieser die Medikation veränderte. Das führte nun zu einer deutlich höheren Lebensqualität. Das zeigt, wie wichtig diese Dienstleistung ist. Diese Rückmeldung hat mich richtig gefreut. Denn ich möchte Menschen helfen, gesund zu werden oder dass sie zumindest besser mit ihrer Krankheit leben können. Ich habe gemerkt, dass ich mit meiner Arbeit wirklich etwas bewirken kann.

Hat die Aktion Ihre Zukunftswünsche beeinflusst?
Michelle Napiontek: Ich wollte ursprünglich nicht in einer öffentlichen Apotheke arbeiten, sondern eher im Krankenhaus. Diese Aktion sowie insgesamt die Arbeit hier im Team hat mich überzeugt, in der öffentlichen Apotheke zu bleiben. Es macht wirklich viel Spaß, im Team zu arbeiten und den Kontakt mit den Patienten zu haben. Das habe ich in der kurzen Zeit schon erfahren, in der ich hier in der Apotheke bin.

Kirstin Scheffler: Nachwuchsgewinnung und Nachwuchswerbung gehört mit zu den vielen wichtigen Aufgaben einer Inhaberin. Darum bin ich froh, dass wir hier eine so gute Arbeit vorweisen können. Vielleicht animiert es ja die nächsten Praktikanten, sich unsere Apotheke für ihre Praktikumszeit auszuwählen. Dann hätte sich unser Aufwand mehrfach gelohnt. Und an der nächsten Aktion nehmen wir dann auf jeden Fall auch wieder teil.

Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: Michelle Napiontek und Kirstin Scheffler freuen sich über den Erfolg (Quelle Foto: Pohl/AK-SA)

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