Forderung der Apotheken an die FDP: Senken der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel

(Magdeburg, 27. September 2024). Am Montag (23.09.24) dieser Woche empfing Dr. Jens-Andreas Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, den FDP-Landtagsabgeordneten Konstantin Pott in seiner Apotheke. „Ich bin sehr erfreut, dass sich die FDP den Sorgen der Apotheken annimmt und mit ihrem Veto zum Apotheken-Reformgesetz die Politik aus dem Gesundheitsministerium nicht mitträgt. Sonst würde sich die Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln deutlich verschlechtern und die Qualität der individuellen Betreuung massiv leiden. Dass heute immer mehr Apotheken schließen müssen, liegt an der bestehenden jahrelangen Unterfinanzierung der Apotheken“, erklärte er dem Gesundheitspolitiker.

Hintergrund: Der Bundesgesundheitsminister plant mit seinem Referentenentwurf, dass u.a. Apotheken ohne Apotheker betrieben werden können. Das Gesetz schwächt die Apotheken mehr, als das es sie sichert. „Es sieht lediglich eine Umverteilung der Apothekeneinnahmen vor. Wir brauchen jedoch dringend eine Erhöhung unseres Fixums, um überhaupt wieder wirtschaftlich arbeiten zu können. Der Finanzminister könnte ja die Mehrwertsteuer von derzeit 19 auf 7 Prozent bei den erstattungsfähigen Arzneimitteln senken. Das würde den klammen Krankenkassen wieder mehr Luft geben“, brachte Dr. Münch einen Vorschlag an.

Außerdem klärte der Präsident den Irrtum auf, dass Apotheken an den sogenannten Hochpreisern - Arzneimittel ab einem vierstelligen Betrag - immens verdienen. „Hier geraten wir teilweise sogar ins Minus. Denn wir zahlen mehr an Kreditkarten- und Zinsgebühren als Ertrag übrig bleibt“, informierte er.

Gesundheitspolitiker Pott nahm die Ausführungen interessiert auf. Er fragte nach konkreten Hilfen. Auch wollte er wissen, welche bürokratischen Hürden für die Apotheken bestehen und wie weitere Einnahmen generiert werden können, wie beispielsweise mit dem Einsatz der pharmazeutischen Dienstleistungen. „Diese erweitern das Leistungsspektrum der Apotheken, sind aber sehr zeitintensiv und bisher noch unterfinanziert. Sie bieten jedoch eine gute Gelegenheit, unseren pharmazeutischen Nachwuchs für die Arbeit in der Apotheke zu begeistern. Potential sehe ich auch in der engeren Zusammenarbeit von Arzt und Apotheker“, gab der Kammerpräsident dem Gesundheitspolitiker mit auf den Weg. Er würde es darum begrüßen, wenn die FDP mit ihren berechtigten Bedenken gegen das geplante Reformgesetz weiter standhaft an der Seite der Apotheken bleibt.

Foto: Dr. Jens-Andreas Münch im Gespräch mit MdL FDP Konstantin Pott (Quelle: Pohl/AK-SA)

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